Der japanische Kamerahersteller Nikon bietet eine gut durchdachte Auswahl an Objektiven, wenngleich er auch mit seinem wohl größten Konkurrenten Canon im Moment noch nicht ganz mithalten kann, was die Größe des Angebots anbelangt. Nichtsdestotrotz sind Einsteiger und Profis gleichermaßen begeistert von der Vielseitigkeit und vor allem von der Qualität der Nikon-Objektive. Abgedeckt wird jede Brennweite von acht bis 800 Millimetern. Sowohl Ultraweitwinkelaufnahmen als auch extreme Telefotografien sind dementsprechend möglich. Die Filtergewinde der kleinsten Objektive sind 39 Millimeter groß und enden bei 122 Millimetern bei den größten Modellen. Die Nikon-Optiken tragen dabei den Namen Nikkor und kommen für eine Vielzahl an Anwendungsbereichen in Frage:
Landschafts- und Architektur-Fotografie, Portrait- und Makro-Fotografie, Reise- und Street-Fotografie und Sport- und Tier-Fotografie.
Fast drei Viertel der Linsen sind dabei speziell für das FX-Sensorformat gedacht und eignen sich demnach für Vollformatkameras. Die Namen der Nikkor-Objektive beginnen meist mit dem Kürzel „AF“, was darauf hindeutet, dass die Linse über einen Autofokus verfügt. Der eingebaute Motor zum Fokussieren stellt das gewünschte Motiv also automatisch scharf – meist fast geräuschlos und äußerst schnell. Auch Objektive mit dem Kürzel „E“ sind im Nikon-Sortiment weit verbreitet. Die Abkürzung bedeutet, dass der Blendenmechanismus elektromagnetisch arbeitet, sodass die Blendenlamellen mit einem Servo unmittelbar angesteuert werden. Dementsprechend ist die Genauigkeit bei der Belichtung besonders hoch – was bei schnellen Bildserien einen großen Vorteil bietet. G-Objektive hingegen werden von der Kamera aus mit einer mechanischen Kupplung angesprochen. Auch einen Blendenring werden Sie bei den Modellen aus der G-Serie vergeblich suchen, weil Sie die Blende direkt an der Kamera einstellen. Viele Optiken aus dem Nikon-Angebot sind mit einer Blende von 1:1,4 besonders lichtstark und kommen gut für die „Available Light“-Fotografie in Frage.
Möchten Sie noch mehr über die Nikkor-Objektive erfahren? Haben Sie Schwierigkeiten, sich auf ein Modell festzulegen? Dann lesen Sie im unteren Shop-Bereich weiter, wo wir Ihnen genauere Informationen über das Unternehmen und seine Objektivauswahl zusammengestellt haben.
Nikon wurde 1917 gegründet und konzentrierte sich direkt darauf, optische Geräte wie Ferngläser und Mikroskope zu produzieren. Später kamen Objektive und Digitalkameras hinzu. Viele Fotografen kennen vor allem die Nikon-Kameras der Coolpix-Serie, aber auch das spiegellose System sowie die Spiegelreflexkameras erfreuen sich bei vielen Fotografen einer großen Beliebtheit. Im Jahr 1959 wurde das F-Bajonett eingeführt, das noch heute in einer weiterentwickelten Variante verwendet wird und zu den am weitesten verbreiteten Bajonett-Systemen für Wechselobjektive gehört. Im Jahre 1977 wurde das F-Bajonett mit der Ai-Verbindung erweitert, um zusammen mit den Ai-Objektiven die Möglichkeit zu bieten, die Blendeninformationen von der Linse an die Kamera weiter zu geben. Die Weiterentwicklung zum Ai-S Standard ermöglichte es, mittels Blendenautomatik auch das Objektiv anzusteuern, sodass die Blendeneinstellung erstmals über die Kamera vorgenommen werden konnte. Im Jahre 1983 wurde schließlich die Fokussierungshilfe mittels Autofokus eingeführt und kam erstmals an den Optiken zur F3 AF zum Einsatz. Der AF-Motor war damals direkt im Objektiv verbaut und wurde mit späteren Spiegelreflexkameras ins Kameragehäuse verlagert. Bei den modernen Modellen mit Ultraschallmotor befindet sich der Autofokus nun wieder im Objektivgehäuse. Dementsprechend war das japanische Unternehmen an allerhand wichtigen Entwicklungen der Fotografie maßgeblich beteiligt.
Schon aus dem Namen der Objektive können Sie allerhand Informationen ableiten. Alle Modelle werden als „Nikkor“ bezeichnet. Wenn sich noch eine „1“ vor dem Namen befindet, handelt es sich um ein Objektiv für die spiegellosen Systemkameras. Ohne diesen Zusatz ist von einer Linse für Spiegelreflexkameras die Rede. Zudem finden Sie auf der Optik weitere Angaben wie die Lichtstärke, die Brennweite und spezielle Anwendungsmöglichkeiten – wie etwa Fisheye oder Micro. Darüber hinaus gibt es allerhand Kürzel, die in dem Produktnamen enthalten sein können:
Die AF- und AF-S-Kürzel stehen dafür, dass es sich um ein Objektiv mit Autofokus handelt. Sie können das Motiv also auf Knopfdruck scharfstellen. Die Modelle mit AF-S besitzen einen besonders leisen und schnellen Fokussierungsmotor. Gerade für Video- und Makroaufnahmen sind sie zu bevorzugen. Noch modernere Motoren befinden sich in den AF-P-Objektiven: Es handelt sich dabei um Schrittmotoren, die noch leiser und schneller arbeiten.
Die mit DX gekennzeichneten Linsen eignen sich nur für DSLRs, die mit einem DX-Sensor ausgestattet sind. Ein solcher Sensor im APS-C-Format ist nicht so groß wie der Sensor einer Vollformatkamera. Dementsprechend ist der Bildkreis anders. Würde ein DX-Objektiv an einer Vollformatkamera genutzt werden, so käme es zu einer unschönen Vignettierung am Rand. Dafür sind DX-Nikkor-Objektive aber auch viel kompakter, leichter und preiswerter.
Objektive mit einem „G“ im Produktnamen kommen ohne Blendenring aus, sodass die Blendeneinstellung über das Kameragehäuse erfolgen muss. Ein „ED“ steht dafür, dass mindestens eine ED-Linse im Objektiv enthalten ist, welche Farbfehler reduziert. Optiken, die mit Innenfokussierung arbeiten, erhalten den Zusatz „IF“./p>
Die Modelle, die über einen Bildstabilisator verfügen, werden mit der Abkürzung für „Vibration Reduction“ gekennzeichnet: VR. Die Linsen, die einen noch leistungsfähigeren Bildstabilisator der zweiten Generation besitzen, werden mit der Abkürzung „VR-II“ versehen.
Die Abkürzung „AW“ ist bisher nur bei den Objektiven für die spiegellosen Systemkameras zu finden und bedeutet, dass die Linsen wasserfest sind. Außerdem sind sie bis zu minus zehn Grad Celsius frostsicher und auch aus einer Fallhöhe von bis zu zwei Metern stoßfest.
Die folgende Zusammenfassung zeigt Ihnen noch einmal alle wichtigen Vorteile und die wenigen Nachteile der Nikkor-Objektive:
Große Auswahl vom Weitwinkel- bis zum Telezoomobjektiv
Viele Modelle mit großer Lichtstärke im Sortiment
Zahlreiche hochwertige Festbrennweiten im Portfolio vorhanden
Exzellente Haptik
Äußerst hochwertige Qualität – optisch und mechanisch
Höherer Anschaffungspreis als bei Objektiven von Fremdherstellern wie Tokina, Sigma oder Tamron
Auswahl bei Canon ist momentan noch umfangreicher
Alles in allem bietet das Unternehmen für jeden Einsatzbereich ein geeignetes Objektiv, wenngleich das Portfolio im Vergleich zu Canon noch etwas kleiner sein mag. Nichtsdestotrotz decken die Optiken alle Anwendungsbereiche von der Landschaftsfotografie über die Architektur- und die Portrait-Fotografie bis hin zur Sport- und Wildtierfotografie ab. Die Qualität ist dabei optisch und technisch so gut, dass Sie mit einem solchen Objektiv keinen Fehler machen, denn der höhere Anschaffungspreis lohnt sich auf jeden Fall.
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